Angiotensin

(n) Es gibt drei Formen des Angiotensins: Angiotensin I, Angiotensin II und Angiotensin III. Angiotensin I ist ein Decapeptid, das wahrscheinlich biologisch inaktiv ist. Es entsteht unter Einwirkung von Renin aus Angiotensinogen, einem in der Leber synthetisierten Globulin. Angiotensin II wird aus Angiotensin I mit Hilfe des Angiotensin-converting Enzyme gebildet. Es hat eine Halbwertszeit von 1-2 min, ist stark vasopressorisch wirksam und stimuliert die Freisetzung von →Aldosteron. Angiotensin II wird durch eine Angiotensinase zu einem inaktiven Peptid gespalten. Als Zwischenprodukt entsteht dabei noch Angiotensin III (desaminiertes Angiotensin II), das als Agonist auf das →Renin-Angiotensin-System wirkt.

Wirkungen von Angiotensin II: 1. Es ist die am stärksten vasokonstriktorische Substanz des Organismus und führt daher zu einer Erhöhung des →Blutdrucks. 2. Löst über seine zentralnervöse Wirkung den Durstmechanismus im Hyperthalamus aus und spielt zusätzlich beim NaCl-Appetit eine fördernde Rolle. 3. Senkt durch seine vasokonstriktorische Wirkung an der Niere die Nierendurchblutung und die glomeruläre Filtrationsrate. 4. Stimuliert die Aldosteronfreisetzung aus der Nebennierenrinde, wodurch die Na+-Reabsorption im distalen Tubulus erhöht wird, was letztlich eine Erhöhung der Wasserreabsorption nach sich zieht. Damit besitzt Angiotensin II einen wassersparenden Effekt.

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