Densitometrie

(f) Synonym: Dichtemessung Methode zur Bestimmung der →Körperzusammensetzung. Messprinzip: Die Bestimmung der Körperzusammensetzung beruht auf der Ermittlung der Dichte ρMensch aus der Körpermasse (m) und des gasfreien Körpervolumens (V).

Mensch = m/V

Aus der ermittelten Körperdichte kann dann auf das Körperfett geschlossen werden, wobei hier angenommen wird, dass die Dichte von menschlichem Fett mit 0,9 g/cm3 und die der fettfreien Körpermasse mit 1,1 g/cm3 konstant ist. Hinsichtlich des Alters, des Geschlechts, der Rasse und des Trainingszustandes schwankt der Dichtewert der fettfreien Masse nur geringfügig.
Nach Ermittlung der Dichte kann das Körperfett nach folgender Formel von Siri (1956) berechnet werden.

Körperfett (%) = [4,95 (g/cm-3)/ Dichte (ρ) – 4,5] x 100

Die Körpermasse wird durch Wägung ermittelt, für die Ermittlung des →Körpervolumens stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  1. Die Messung der reinen Wasserverdrängung. Diese Messung wird aufgrund der großen Messunsicherheit nur noch selten durchgeführt.
  2. Die Volumenermittlung nach dem Prinzip des Archimedes oder auch „Unterwasserwägung“. Der Patient wird zunächst in Luft und dann völlig unter Wasser gewogen. Hierbei ist zu beachten, dass die Gasvolumina des Gastrointestinal-und Respirationstraktes vorher geschätzt bzw. bestimmt werden müssen. Das Gasvolumen des Gastrointestinaltraktes wird gewöhnlich mit 100 ml veranschlagt. Das Residualvolumen kann entweder durch Auswaschen des Stickstoffs aus der Lunge oder durch die Einwaschmethode mit Helium bestimmt werden. In dieser Methode liegt ebenfalls eine große Messunsicherheit, auch stellt die „Unterwasserwägung“ für die Patienten eine große Belastung dar.
  3. Bestimmung des gasfreien Körpervolumens durch eine Kombination aus Verdrängungsmessung und Anwendung der Zustandsgleichung der Gase: das →Ulmer Fass, nach einer Grundvorstellung von Irsigler et al. (1975) entwickelt. Diese Methode hat eine relativ kleine Messunsicherheit.

Insgesamt ist die Densitometrie zur Bestimmung der →Körperzusammensetzung ein für Patienten mehr oder weniger belastendes Verfahren. Aufgrund des hohen Aufwandes an Zeit und vor allem an Messapparatur sollte sie wissenschaftlichen Fragestellungen vorbehalten sein. Die Densitometrie wird häufig als Referenzverfahren für andere Methoden zur Bestimmung der Körperzusammensetzung eingesetzt. Werden neben der Bestimmung der Körperdichte noch andere Verfahren wie die Bestimmung des →Körperwassers mit D2O (schweres Wasser) und/oder die Bestimmung der Knochenmasse mittels DEXA (→Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometry) durchgeführt, kann die Bestimmung der Körperzusammensetzung sehr genau erfolgen.

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