Lexikon

Kör­per­vo­lu­men

(n) Die Ermitt­lung der Kör­per­dich­te (→Den­si­to­me­trie) eines Men­schen erfolgt durch Mes­sung sei­ner Kör­per­mas­se und durch Mes­sung sei­nes gas­frei­en Kör­per­vo­lu­mens. Zur Mes­sung des Kör­per­vo­lu­mens ste­hen ver­schie­de­ne Metho­den zur Ver­fü­gung:

  • Die Mes­sung der rei­nen Was­ser­ver­drän­gung ist sehr unge­nau und wird daher eher weni­ger ver­wen­det.
  • Häu­fi­ger ermit­telt man das Volu­men nach dem „Prin­zip des Archi­me­des“, bei dem der Pro­band zunächst an der Luft und dann unter Was­ser gewo­gen wird. Bei die­sem Prin­zip der „Unter­was­ser­wä­gung“ las­sen sich Gas­vo­lu­mi­na in Atem- und Gas­tro­in­testi­nal­trakt ledig­lich schät­zen. Das Resi­du­al­vo­lu­men wird durch Ein­wa­schen mit Heli­um und Aus­wa­schen mit Stick­stoff in der Lun­ge bestimmt. Für das Gas­vo­lu­men im Gas­tro­in­testi­nal­trakt setzt man gewöhn­lich 100 ml an.
  • Das „→Ulmer Fass“ besteht aus einem Edel­stahl­fass, das mit einer Ple­xi­glas­hau­be vaku­um­dicht ver­schlos­sen wer­den kann. Zur Volu­men­mes­sung wird das Fass zunächst mit Was­ser bis zu einem exakt mess­ba­ren Pegel gefüllt. Das ober­halb der Was­ser­ober­flä­che lie­gen­de Hau­ben­leer­vo­lu­men bei geschlos­se­nem Deckel ist genau bekannt. Das Gas­vo­lu­men im Fass vor Ein­stieg des Pro­ban­den wird durch die Ent­nah­me einer genau mess­ba­ren Was­ser­men­ge aus dem Fass bestimmt. Die ent­nom­me­ne Was­ser­men­ge wird so gewählt, dass nach Ein­stieg des Pro­ban­den der Was­ser­pe­gel in Höhe des Hal­ses liegt. Das Fass wird vaku­um­dicht ver­schlos­sen. Das gesam­te im Fass ver­blei­ben­de und im Men­schen vor­han­de­ne Rest­gas­vo­lu­men wird in einem Unter­druck­ver­such unter Anwen­dung der Zustands­glei­chung der Gase bestimmt. Das gas­freie Kör­per­vo­lu­men des Pro­ban­den ergibt sich aus der Dif­fe­renz des Gas­vo­lu­mens im geschlos­se­nen Fass vor dem Ein­stieg und dem Rest­gas­vo­lu­men im Fass nach dem Ein­stieg des Pro­ban­den. Die Vor­gän­ge Ver­duns­tung, Atmung und Fass­vo­lu­men­än­de­rung wer­den durch Mes­sung erfasst und bei der Ermitt­lung der Kör­per­dich­te ein­ge­rech­net.