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Ener­gie­bi­lanz (Ernäh­rung)

Unter der Ener­gie­bi­lanz oder dem Ener­gie­haus­halt ver­steht man in der Ernäh­rungs­leh­re die Dif­fe­renz zwi­schen Ener­gie­zu­fuhr und Ener­gie­be­darf eines Men­schen. Wird mehr Ener­gie zuge­führt als ver­braucht, so ist die Ener­gie­bi­lanz posi­tiv. Wird dage­gen weni­ger Ener­gie auf­ge­nom­men als ver­braucht, ist sie nega­tiv. Eine posi­ti­ve Ener­gie­bi­lanz führt zur Gewichts­zu­nah­me.[1] Auf drei Jahr­zehn­te betrach­tet kann schon ein gerin­ger täg­li­cher Über­schuss an Nah­rungs­en­er­gie von 0,3 % zu einer Gewichts­zu­nah­me von rund 9 kg füh­ren.[1] Um dau­er­haft sein Gewicht zu hal­ten, muss daher die Zufuhr an Nah­rungs­en­er­gie dem Ener­gie­be­darf ent­spre­chen.[2]

Zusam­men­hän­ge[Bear­bei­ten | Quell­text bear­bei­ten]

Die Ener­gie­bi­lanz ist aus­ge­gli­chen, wenn der Ener­gie­be­darf der Men­ge an Nah­rungs­en­er­gie ent­spricht.[3] Dabei hängt der Ener­gie­be­darf ab von Kör­per­zu­sam­men­set­zung, Geschlecht, Alter, Gesund­heits­zu­stand, eth­ni­scher Her­kunft, Umge­bungs­tem­pe­ra­tur und ganz maß­geb­lich von der kör­per­li­chen Akti­vi­tät. Ins­be­son­de­re die kör­per­li­che Akti­vi­tät kann zu gro­ßen Unter­schie­den im Ener­gie­be­darf füh­ren.[3]

Bilanz[Bear­bei­ten | Quell­text bear­bei­ten]

Der Gesamt­ener­gie­ver­brauch berech­net sich, indem man den Ruhe­en­er­gie­ver­brauch mit dem Wert für kör­per­li­che Akti­vi­tät mul­ti­pli­ziert (PAL, phy­si­cal acti­vi­ty level):[3]. Der Ruhe­en­er­gie­ver­brauch hängt von Alter, Kör­per­grö­ße, BMI und Geschlecht ab.

Ruhe­en­er­gie­ver­brauch × PAL-Wert = Gesamt­ener­gie­ver­brauch {\dis­play­style {\text{Ruheenergieverbrauch}}\times {\text{PAL-Wert}}={\text{Gesamtenergieverbrauch}}}

Übli­che PAL-Wer­te lie­gen bei­spiels­wei­se bei 1,4 für Per­so­nen mit wenig kör­per­li­cher Akti­vi­tät (sit­zen­de Büro­tä­tig­keit, Nut­zung moto­ri­sier­ter Ver­kehrs­mit­tel, wenig Sport) und 1,6 (Fort­be­we­gung zu Fuß oder mit dem Rad, mehr­mals die Woche Sport).[3]

Rol­le der Makro­nähr­stof­fe[Bear­bei­ten | Quell­text bear­bei­ten]

In der Ver­gan­gen­heit zeig­ten Labor­ver­su­che an Tie­ren, dass extrem hohe Dosen an Fruc­to­se bei die­sen Tie­ren ver­mehrt zu Dia­be­tes, Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und Über­ge­wicht führ­ten. Die ver­wen­de­ten Men­gen lagen jedoch weit über dem, was Men­schen nor­ma­ler­wei­se zu sich neh­men.[1]

Ins­be­son­de­re Robert Lus­tig pro­kla­mier­te dar­auf­hin, dass Fruc­to­se einer der Haupt­trei­ber für Über­ge­wicht sei.

Für Men­schen zeig­ten Kohor­ten­stu­di­en aller­dings kei­nen Zusam­men­hang zwi­schen Fruc­to­se und Kör­per­ge­wicht, Dia­be­tes oder Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Ein Zusam­men­hang zeigt sich hin­ge­gen dann, wenn durch den Kon­sum von mit Zucker gesüß­ten Soft­drinks zu vie­le Kalo­rien auf­ge­nom­men wer­den. Hier zeigt sich aller­dings, dass der Kon­sum von Soft­drinks ein gene­rel­ler Mar­ker für einen unge­sun­den Lebens­stil sind. Letzt­lich sind der unge­sun­de Lebens­stil und die über­mä­ßi­ge Zufuhr von Nah­rungs­en­er­gie daher ursäch­lich für obi­ge Krank­heits­bil­der und nicht die Fruc­to­se-Zufuhr. Zur Ver­bes­se­rung der Gesund­heit liegt daher heu­te der Haupt­fo­kus immer noch auf der Kon­trol­le der Ener­gie­zu­fuhr und aus­rei­chend Bewe­gung.[1]

Web­links[Bear­bei­ten | Quell­text bear­bei­ten]

Ein­zel­nach­wei­se[Bear­bei­ten | Quell­text bear­bei­ten]

  1. a b c d Denis M. Medei­ros, Robert E.C. Wild­man: Advan­ced Human Nut­ri­ti­on. Jones & Bart­lett, Bur­ling­ton 2019, ISBN 978–1‑284–12306‑7, S. 92. 
  2. Sareen S. Grop­per, Jack L. Smith, Timo­thy P. Carr: Advan­ced Nut­ri­ti­on and Human Meta­bo­lism. Seventh Edi­ti­on Auf­la­ge. Cen­ga­ge, 2018, ISBN 978–1‑305–62785‑7, S. 292. 
  3. a b c d Aus­ge­wähl­te Fra­gen und Ant­wor­ten zur Ener­gie­zu­fuhr. Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung, abge­ru­fen am 12. Dezem­ber 2022. 
source: https://de.wikipedia.org/wiki/Energiebilanz (Ernäh­rung)

(Wiki­pe­dia) Unter der Ener­gie­bi­lanz oder dem Ener­gie­haus­halt ver­steht man in der Ernäh­rungs­leh­re die Dif­fe­renz zwi­schen Ener­gie­zu­fuhr und Ener­gie­be­darf eines Men­schen. Wird mehr Ener­gie zuge­führt als ver­braucht, so ist die Ener­gie­bi­lanz posi­tiv. Wird dage­gen weni­ger Ener­gie auf­ge­nom­men als ver­braucht, ist sie nega­tiv. Eine posi­ti­ve Ener­gie­bi­lanz führt zur Gewichts­zu­nah­me. Auf drei Jahr­zehn­te betrach­tet kann schon ein gerin­ger täg­li­cher Über­schuss an Nah­rungs­en­er­gie von 0,3 % zu einer Gewichts­zu­nah­me von rund 9 kg füh­ren. Um dau­er­haft sein Gewicht zu hal­ten, muss daher die Zufuhr an Nah­rungs­en­er­gie dem Ener­gie­be­darf ent­spre­chen.
Die­ser Text basiert auf dem Arti­kel Ener­gie­bi­lanz (Ernäh­rung) aus der frei­en Enzy­klo­pä­die Wiki­pe­dia und steht unter der Lizenz Crea­ti­ve Com­mons CC-BY-SA 3.0 Unpor­ted (Kurz­fas­sung). In der Wiki­pe­dia ist eine Lis­te der Autoren ver­füg­bar.