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Glu­ca­gon-like Pep­ti­de 1

Glu­ca­gon-like Pep­ti­de 1
Eigen­schaf­ten des mensch­li­chen Pro­te­ins
Mas­se/Länge Pri­mär­struk­tur 37 Ami­no­säu­ren
Prä­kur­sor Prä­pro­glu­ca­gon
Iso­for­men 30/31 Ami­no­säu­ren
Bezeich­ner
Gen-Name GCG
Exter­ne IDs
Vor­kom­men
Homo­lo­gie-Fami­lie Hover­gen

Das Pep­tid­hor­mon Glu­ca­gon-like Pep­ti­de 1 (GLP‑1) ist neben GIP das bedeut­sams­te Hor­mon für den Inkre­tin-Effekt (die erhöh­te Insu­linaus­schüt­tung bei ente­r­aler ver­gli­chen mit par­en­te­r­aler Glu­co­sezufuhr). GLP‑1 unter­drückt zudem das Hun­ger­ge­fühl.[1]

Beim Men­schen besteht das wirk­sa­me Hor­mon aus den Ami­no­säu­ren 7–36 (> 80 %) bzw. 7–37 des Präg­lu­ca­gon-Pro­te­ins.[2]

Erst­mals wur­de das GLP‑1 im Jah­re 1979 von der Arbeits­grup­pe um Wer­ner Creutz­feldt an der Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen beschrie­ben.

GLP‑1 wird als Darm­hor­mon von den neu­ro­en­do­kri­nen L‑Zellen in Ile­um und Colon als Reak­ti­on auf Glu­co­se im Chy­mus pro­du­ziert und in den Blut­kreis frei­ge­setzt.

Es wird inner­halb von Minu­ten von dem Enzym Dipep­ti­dyl­pep­ti­da­se 4 (DPP 4) abge­baut und muss daher stän­dig neu pro­du­ziert wer­den.

Durch die ers­ten bei­den Wir­kun­gen wer­den zu hohe Glu­co­se­wer­te im Blut ver­hin­dert, durch die drei ande­ren Wir­kun­gen die Nah­rungs­auf­nah­me gedros­selt.[4]

Dia­be­tes­the­ra­pie mit GLP‑1

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Bei der Ana­ly­se von Stof­fen aus dem Spei­chel der Gila-Krus­ten­ech­se wur­de das Hor­mon Exendin‑4 iso­liert, das GLP‑1 ähnelt und wie die­ses an die Rezep­to­ren der Bauch­spei­chel­drü­se bin­det, aber von der Dipep­ti­dyl­pep­ti­da­se 4 nicht abge­baut wird. Das US-ame­ri­ka­ni­sche phar­ma­zeu­ti­sche Unter­neh­men Amy­lin ent­wi­ckel­te gen­tech­nisch Exendin‑4 und brach­te es unter dem Namen Exe­na­tid 2005 als Arz­nei­stoff zur sub­ku­ta­nen Injek­ti­on für Typ-II-Dia­be­ti­ker in den Han­del. In der Fol­ge wur­den wei­te­re Inkre­tin­mime­ti­ka ent­wi­ckelt und als Arz­nei­mit­tel zuge­las­sen.[5][6]

Eine Alter­na­ti­ve stel­len die Inhi­bi­to­ren der Dipep­ti­dyl­pep­ti­da­se 4 dar, wel­che den Abbau des GLP‑1 hem­men und als oral ver­füg­ba­res Medi­ka­ment im Han­del sind.

Ein­zel­nach­wei­se

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  1. Tong Zhang, Matthew H. Per­kins, Hao Chang, Wen­fei Han, Ivan E. de Arau­jo: An inter-organ neu­ral cir­cuit for appe­ti­te sup­pres­si­on. In: Cell. Juni 2022, ISSN 0092–8674, doi:10.1016/j.cell.2022.05.007. 
  2. Uni­Prot P01275
  3. Take­shi Saku­rai: The neu­ral cir­cuit of orex­in (hypo­cretin): main­tai­ning sleep and wakeful­ness. In: Natu­re Reviews Neu­ro­sci­ence. Band 8, Nr. 3, S. 171–181, doi:10.1038/nrn2092 (nature.com). 
  4. Bea­tri­ce R. Amann-Ves­ti: Kli­ni­sche Patho­phy­sio­lo­gie. Georg Thie­me Ver­lag, 2006, ISBN 3–13-449609–7, S. 77 (ein­ge­schränk­te Vor­schau in der Goog­le-Buch­su­che). 
  5. Wang Z, Wang RM, Owji AA, Smith DM, Gha­tei MA, Bloom SR: Glu­ca­gon-like peptide‑1 is a phy­sio­lo­gi­cal incre­tin in rat. In: J. Clin. Invest. 95. Jahr­gang, Nr. 1, Janu­ar 1995, S. 417–21, doi:10.1172/JCI117671, PMID 7814643, PMC 295450 (frei­er Voll­text). 
  6. Kim W, Egan JM: The role of incre­tins in glu­co­se home­osta­sis and dia­be­tes tre­at­ment. In: Phar­ma­col. Rev. 60. Jahr­gang, Nr. 4, Dezem­ber 2008, S. 470–512, doi:10.1124/pr.108.000604, PMID 19074620, PMC 2696340 (frei­er Voll­text). 
source: https://de.wikipedia.org/wiki/Glucagon-like_Peptide_1

(Wiki­pe­dia) Das Pep­tid­hor­mon Glu­ca­gon-like Pep­ti­de 1 (GLP‑1) ist neben GIP das bedeut­sams­te Hor­mon für den Inkre­tin-Effekt (die erhöh­te Insu­lin­aus­schüt­tung bei ente­r­aler ver­gli­chen mit par­en­te­r­aler Glu­co­se­zu­fuhr). GLP‑1 unter­drückt zudem das Hun­ger­ge­fühl.
Die­ser Text basiert auf dem Arti­kel Glu­ca­gon-like Pep­ti­de 1 aus der frei­en Enzy­klo­pä­die Wiki­pe­dia und steht unter der Lizenz Crea­ti­ve Com­mons CC-BY-SA 3.0 Unpor­ted (Kurz­fas­sung).
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