(pl) Die Erfassung der Kosten für ernährungsabhängige Erkrankungen, die das Gesundheitsministerium jährlich veröffentlicht, beinhaltet den Aspekt der Adipositas nur sehr ungenügend. Genauere Daten gibt es aus den USA. Hier betrugen die Kosten der Adipositas in 1990 110,4 Mrd. DM. In diese Kostenberechnung sind sowohl direkte Kosten, welche die Erkrankung unmittelbar selbst verursacht (Medikamente, ambulante und stationäre Therapie; Prävention, Diagnostik, Therapie; Fahrten zu Gesundheitseinrichtungen, spezielle Kostformen), als auch indirekte Kosten durch Arbeits- und Verdienstausfall, vorzeitige Berentung oder vorzeitigen Tod, geringere Aufstiegschancen oder den Zeitaufwand der Angehörigen für die Versorgung des erkrankten Angehörigen einzubeziehen. Des Weiteren sollte man intangible Kosten, die durch die psychosozialen Auswirkungen (Schmerz, verminderte Lebensqualität, soziale Abhängigkeit) mit berücksichtigen. In Deutschland existiert bislang nur eine veröffentlichte Krankheitskostenrechung der Adipositas. Aufgrund der mangelhaften Datenlage schätzte man die Kosten auf der Basis zweier Modellvarianten: Modell I lag eine vorsichtige Schätzung der relativen, uns attributablen Risiken zugrunde, Modell II basiert hingegen auf aus der Literatur bekannten höheren Angaben. Die Ergebnisse dieser Schätzung ergeben einen Anteil der adipositasbezogenen Kosten an den gesamten Gesundheitskosten von 2–6%.