Lexikon

sekun­dä­re Pflan­zen­stof­fe

(mpl) Sekun­dä­re Pflan­zen­stof­fe wer­den von Pflan­zen u. a. als Abwehr­stof­fe gegen Schäd­lin­ge und Krank­hei­ten, als Wachs­tums­re­gu­la­to­ren und als Farb­stof­fe syn­the­ti­siert (Teu­scher 1990). Sie bestehen aus zahl­rei­chen, che­misch sehr unter­schied­li­chen Ver­bin­dun­gen, kom­men aber nur in gerin­gen Men­gen vor und üben phar­ma­ko­lo­gi­sche Wir­kun­gen aus. Bei­spie­le: die Sul­fi­de in den Zwie­bel­ge­wäch­sen, die Caro­ti­no­ide in Toma­te, Möh­re, Papri­ka usw., die Glu­co­si­no­la­te in Blu­men­kohl, Ret­tich usw. und die Fla­vo­no­ide z. B. im Apfel.
Mit einer gemisch­ten Kost wer­den täg­lich ca. 1,5 g sekun­dä­re Pflan­zen­stof­fe auf­ge­nom­men, die aus 5000–10000 ver­schie­de­nen Sub­stan­zen bestehen (Ames et al. 1990). Als Duft- und Geschmacks­stof­fe beein­flus­sen sekun­dä­re Pflan­zen­stof­fe die Nah­rungs­aus­wahl des Men­schen, wäh­rend sie in der Phar­ma­zie als Basis für zahl­rei­che Arz­nei­mit­tel die­nen (Pelt et al. 1983). Die phy­sio­lo­gi­schen Wir­kun­gen sind die Begrün­dung für oder gegen den Ver­zehr. Ver­mu­te­te Wir­kun­gen sind: Ver­hin­de­rung schäd­li­cher Oxi­da­tio­nen, Krebs­vor­beu­gung, Stär­kung des Abwehr­sys­tems, Unter­drü­ckung von Bak­te­ri­en, Pil­zen und Viren, posi­ti­ve Beein­flus­sung der Blut­fett­wer­te Tab. 30.


A = anti­kan­ze­ro­gen     F = ent­zün­dungs­hem­mend
B = anti­mi­kro­biell     G = Blut­druck-regu­lie­rend
C = anti­oxi­da­tiv     H = Cho­le­ste­rin­spie­gel-sen­kend
D = anti­throm­bo­tisch     I = Blut­glu­ko­se­spie­gel-sen­kend
E = immun­mo­du­lie­rend     J = ver­dau­ungs­för­dernd

Tab. 30 Bio­ak­ti­ve Sub­stan­zen und ihre mög­li­chen Wir­kun­gen (nach Watzl u. Leit­zmann, Hip­po­kra­tes Ver­lag 1999).