Zucker (Koh­len­hy­dra­te mit hohem glyk­ämischen Index)

Zucker

Ursa­chen von Über­ge­wicht (Fol­ge 12 von 14)

Zucker macht dick. Dar­über besteht kein Zwei­fel. Aber schuld ist nicht die vie­le Ener­gie, die im Zucker che­misch gebun­den ist. Schuld ist, dass Zucker ein star­kes Stoff­wech­sel-Gift ist, er also im Kör­per toxisch wirkt. Die­se Gif­tig­keit von Zucker ist schon lan­ge bekannt [1] und ver­ur­sacht zum Bei­spiel Zucker­krank­heit [2], Krebs [3, 4], Demenz [5], töd­li­che Herz­kreis­lauf-Erkran­kun­gen [6] und vie­les mehr. Doch die Gif­tig­keit (Toxi­zi­tät) einer chro­ni­schen Über­zu­cke­rung (Hyper­glyk­ämie) durch hohe Zucker­auf­nah­me übers Essen und Trin­ken beein­flusst nicht nur das Gleich­ge­wicht der Zucker- und Ener­gie­re­gu­la­ti­on (Glu­ko­se-Homöo­sta­se). Son­dern es kommt durch wei­te­re kom­ple­xe “Ver­gif­tungs­re­ak­tio­nen” auch zum welt­wei­ten Gesund­heits­pro­blem Num­mer 1 – Über­ge­wicht (Adi­po­si­tas) [7, 8]. Der che­mi­sche Auf­bau der auf­ge­nom­me­nen Zucker ist dabei weit­ge­hend egal (zum Bei­spiel ver­ur­sacht auch Frucht­zu­cker (Fruk­to­se) Über­ge­wicht [9]). Ent­schei­dend ist, ob Zucker Lebens­mit­teln künst­lich zuge­setzt wird (was bei bis zu 50–80% aller Pro­duk­te der Lebens­mit­tel­in­dus­trie der Fall ist) oder ob auf künst­li­che Zucker­zu­sät­ze weit­ge­hend ver­zich­tet wird, wie von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO schon seit lan­gem emp­foh­len wird [10].

Zucker macht süch­tig

Zuckerfabrik

Das aktu­ell größ­te Pro­blem: Zucker, also süße Koh­len­hy­dra­te mit einem hohen glyk­ämischen Index (sie­he Wiki­pe­dia), machen nach­hal­tig süch­tig. Süch­tig nach immer mehr und mehr vom glei­chen Gift [11]. Der Lebens­mit­tel-Indus­trie ist dies natür­lich auch schon lan­ge bekannt (genau­so übri­gens wie unse­ren meist des­in­ter­es­sier­ten Poli­ti­kern!). Und sie ver­wen­det seit über 30 Jah­ren stän­dig stei­gen­de Men­gen Zucker in ihren Junk-Pro­duk­ten. Ähn­lich wie die Tabak­wa­ren-Indus­trie den Sucht­fak­tor von Ziga­ret­ten einst­mals durch künst­lich erhöh­te Niko­tin­men­gen ver­stärkt hat. Das geht schon bei den zucker­an­ge­rei­cher­ten For­mu­la-Diä­ten für Babys oder gezu­cker­ten Frucht­säf­ten für Kin­der los und beschert der kri­mi­nel­len Lebens­mit­tel-Indus­trie schließ­lich gigan­ti­sche, von Jahr zu Jahr stei­gen­de Gewin­ne. Der Preis, den wir zah­len: Über­ge­wicht, chro­ni­sche Krank­heit, Leid, Elend, vor­zei­ti­ger Tod. Und zwar welt­weit! Über­all dort, wo die Zucker­ma­fia und west­li­che Lebens­mit­tel-Indus­trien eben ihre Pro­duk­te ver­kau­fen. Heu­te ist es aber nicht mehr nur ein glo­ba­les Unter­neh­men wie noch in den 70er Jah­ren zum Bei­spiel Nest­lé (sie­he Wiki­pe­dia: “Nest­lé tötet Babys”) betei­ligt, son­dern vie­le Fir­men, die ihren Aktio­nä­ren mit dem über­zu­cker­ten Gift gewis­sen­los, ohne Skru­pel und Moral, auf unse­re Kos­ten Mil­li­ar­den Gewin­ne jedes Jahr ein­brin­gen.

Dicke Maus
Auch Tie­re kön­nen fett wer­den …

Wer all dies nicht glau­ben mag, ver­su­che nur mal eini­ge Wochen auf alle Lebens­mit­tel und Geträn­ke zu ver­zich­ten, denen künst­lich Zucker zuge­setzt wur­de. Ja, das bedeu­tet auch, zu Hau­se wie­der sel­ber zu kochen! Und es bedeu­tet, Detek­tiv­ar­beit zu leis­ten, um all die ver­schie­de­nen krank­ma­chen­den Zucker mit ihren vie­len unter­schied­li­chen Namen zu iden­ti­fi­zie­ren und dann zu ver­mei­den (ein­schließ­lich aller Zuckeraustauschstoffe/Süßstoffe). Aus natur­heil­kund­li­cher Sicht kann dabei auch das Schüss­ler-Kom­bi­na­ti­ons­prä­pa­rat “Aus­schei­dungs­mit­tel” eine wich­ti­ge Rol­le spie­len, indem es unter ande­rem die kör­per­ei­ge­ne Aus­schei­dung von Gift­stof­fen unter­stützt (so wie auch, aus­rei­chen­der Ver­brauch von fri­schem Was­ser, sport­li­che Akti­vi­tät in fri­scher Luft, Ent­span­nungs­ver­fah­ren und aus­rei­chen­der Schlaf).

Frauchen und Hund sind dick

Hin­weis: Eini­ge Bezeich­nun­gen für Zucker und Zucker­er­satz, auf die zu ach­ten ist: Ace­sul­fam, Aspartam, Bon­bon­si­rup, Cycla­mat, Dex­tro­se, Ery­thri­tol, Flüs­sig­zu­cker, Fruk­to­se, Fruk­to­se­si­rup, Glu­co­se, Glu­­ko­­se-Fruk­­to­­se-Sirup, Glu­ko­se­si­rup, High-Fruc­­to­­se Corn Syrup (HFCS), Invert­zu­cker, Iso­glu­ko­se, Lak­to­se, Mais­si­rup, Mal­tit, Mal­to­se, Neo­he­s­pe­ri­din, Neo­tam, Oli­gos­ac­cha­ri­de, Polys­ac­cha­ri­de, Sac­cha­rin, Sac­cha­ro­se, Sor­bit, Stevia, Stevio­sid, Stär­ke­si­rup, Sucra­l­o­se, Sucro­se, Thau­ma­tin, Trau­ben­zu­cker, Xylit, Zucker (alles sind Zucker oder Aus­tausch­stof­fe).

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Gesund­heits­be­ra­ter, Ber­lin, 23. Okto­ber 2014.
Bild­nach­wei­se
• Romain Behar: Sucre blanc cas­so­na­de com­plet rapa­du­ra, 2006 (Lizenz: Public Domain; Wiki­me­dia).
• Hph: Zucker­plan­ta­ge und ‑fabrik in Cos­ta Rica, 2002 (Lizenz: Crea­ti­ve Com­mons BY-SA 3.0; Wiki­me­dia).
• Bigplankton/Sunholm: Two mice; the mou­se on the left has more fat stores than the mou­se on the right, 2006 (Lizenz: US-Bun­­des­­re­­gie­rung – gemein­frei; Wiki­me­dia).
• Wil­fre­do R. Rodríguez H.: Cami­na­ta por los per­ros y ani­ma­les Mara­cai­bo, 2012 (44) (Lizenz: CC BY-SA 3.0; Wiki­me­dia).
Quel­len
[1] Ros­set­ti L, Giac­ca­ri A, DeFron­zo RA: Glu­co­se toxi­ci­ty. Dia­be­tes Care. 1990 Jun;13(6):610–30.
[2] Ros­set­ti L: Glu­co­se toxi­ci­ty: the impli­ca­ti­ons of hyper­gly­ce­mia in the patho­phy­sio­lo­gy of dia­be­tes mel­li­tus. Clin Invest Med. 1995 Aug;18(4):255–60.
[3] Fuchs MA, Sato K, Nied­zwiecki D, Ye X, Saltz LB, May­er RJ, Mowat RB, Whit­tom R, Han­tel A, Ben­son A, Ati­en­za D, Mes­si­no M, Kind­ler H, Venook A, Ogi­no S, Wu K, Wil­lett WC, Gio­van­nuc­ci EL, Mey­er­hardt JA: Sugar-sweeten­ed bevera­ge inta­ke and can­cer recur­rence and sur­vi­val in CALGB 89803 (Alli­ance). PLoS One. 2014 Jun 17;9(6):e99816.
[4] Muel­ler NT, Ode­gaard A, Ander­son K, Yuan JM, Gross M, Koh WP, Perei­ra MA: Soft drink and juice con­sump­ti­on and risk of pan­crea­tic can­cer: the Sin­ga­po­re Chi­ne­se Health Stu­dy. Can­cer Epi­de­mi­ol Bio­mar­kers Prev. 2010 Feb;19(2):447–55.
[5] Cao D1, Lu H, Lewis TL, Li L: Inta­ke of sucro­­se-sweeten­ed water indu­ces insu­lin resis­tance and exa­cer­ba­tes memo­ry defi­ci­ts and amy­lo­i­do­sis in a trans­ge­nic mou­se model of Alz­hei­mer dise­a­se. J Biol Chem. 2007 Dec 14;282(50):36275–82.
[6] Yang Q, Zhang Z, Gregg EW, Fland­ers WD, Mer­ritt R, Hu FB: Added Sugar Inta­ke and Car­dio­vas­cu­lar Dise­a­ses Mor­ta­li­ty Among US Adults. JAMA Intern Med. 2014 Apr;174(4):516–24.
[7] Har­ring­ton S: The role of sugar-sweeten­ed bevera­ge con­sump­ti­on in ado­le­s­cent obe­si­ty: a review of the lite­ra­tu­re. J Sch Nurs. 2008 Feb;24(1):3–12.
[8] Mark Hyman: The Blood Sugar Solu­ti­on 10-Day Detox Diet: Acti­va­te Your Body’s Natu­ral Abili­ty to Burn Fat and Lose Weight Fast. Hod­der & Stough­ton, Lon­don, 2014 (Buch bei Ama­zon bestel­len).
[9] Bray GA, Niel­sen SJ, Pop­kin BM: Con­sump­ti­on of high-fruc­­to­­se corn syrup in bever­a­ges may play a role in the epi­de­mic of obe­si­ty. Am J Clin Nutr. 2004 Apr;79(4):537–43.
[10] Joint WHO/FAO Expert Con­sul­ta­ti­on (2002: Gen­e­va, Switz­er­land): Diet, nut­ri­ti­on and the pre­ven­ti­on of chro­nic dise­a­ses. WHO tech­ni­cal report series; 916. Genf, 2013 (ISBN 92 4 120916 X).
[11] Len­nerz BS, Als­op DC, Hol­sen LM, Stern E, Rojas R, Ebbe­ling CB, Gold­stein JM, Lud­wig DS: Effects of die­ta­ry gly­ce­mic index on brain regi­ons rela­ted to reward and cra­ving in men. Am J Clin Nutr. 2013 Sep;98(3):641–7.