Emp­feh­lung des Bei­ra­tes zur Sicher­stel­lung der Ver­sor­gung von Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen mit Typ 2 Dia­be­tes mit den GLP‑1 Ago­nis­ten Tru­li­ci­ty und Ozem­pic

Übergewicht
Bonn (5.4.2023) Der Bei­rat für Lie­fer- und Ver­sor­gungs­eng­päs­se des Bun­des­in­sti­tu­tes für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te (BfArM) emp­fiehlt die indi­ka­ti­ons­ge­rech­te Anwen­dung der GLP‑1 Ago­nis­ten Tru­li­ci­ty und Ozem­pic zur Gewähr­leis­tung der bedarfs­ge­rech­ten Ver­sor­gung von Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen mit Typ 2 Dia­be­tes. Hin­ter­grund sind Hin­wei­se auf einen Off-Label Ein­satz der Arz­nei­mit­tel zur Behand­lung der Adi­po­si­tas, der die bedarfs­ge­rech­te Ver­sor­gung von Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen mit Typ 2 Dia­be­tes gefähr­det.

Die BfArM-Emp­feh­lung:

Die Pro­duk­te Tru­li­ci­ty® und Ozem­pic®, mit den ent­hal­te­nen GLP‑1 Rezep­to­r­ago­nis­ten Dulaglut­id bzw. Semaglut­id, sind in Deutsch­land zuge­las­sen zur Mono- oder Kom­bi­na­ti­ons­the­ra­pie des Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2. Seit Beginn 2022 wird sowohl behör­den­sei­tig als auch in der prak­ti­schen Ver­sor­gung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ein ste­ti­ger Anstieg des Ver­brauchs beob­ach­tet, der unter ande­rem durch den Off Label Ein­satz die­ser Arz­nei­mit­tel in der Behand­lung der Adi­po­si­tas her­vor­ge­ru­fen wird.

Um die Ver­sor­gung von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Typ 2 Dia­be­tes bedarfs­ge­recht sicher­stel­len zu kön­nen, soll der Ein­satz der Pro­duk­te außer­halb der zuge­las­se­nen Indi­ka­tio­nen nur im Rah­men von kli­ni­schen Stu­di­en durch­ge­führt wer­den.

Eine Ver­ord­nung außer­halb der zuge­las­se­nen Indi­ka­tio­nen ist zulas­ten der GKV grund­sätz­lich nicht zuläs­sig. Die Ver­ord­nung der in Rede ste­hen­den Arz­nei­mit­tel soll daher auf Nicht-GKV Rezepten/Verordnungen im ambu­lan­ten Bereich ab sofort nur noch unter Anga­be einer zuge­las­se­nen Indi­ka­ti­on erfol­gen. Die Abga­be unter Vor­la­ge des Arzt­aus­wei­ses soll nicht erfol­gen.

Sofern die Anga­be der Indi­ka­ti­on auf der oben beschrie­be­nen Ver­ord­nung fehlt, soll die Apo­the­ke Rück­spra­che mit der ver­ord­nen­den Ärz­tin oder dem ver­ord­nen­den Arzt hal­ten, um sich bestä­ti­gen zu las­sen, dass für eine zulas­sungs­kon­for­me Indi­ka­ti­on ver­ord­net wur­de.

Um die bedarfs­ge­rech­te Ver­sor­gung wei­ter­hin zu stär­ken, soll bei der Ver­ord­nung berück­sich­tigt wer­den, dass die ver­ord­ne­te Men­ge den Bedarf für drei Mona­te nicht über­steigt.

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• Pri­scil­la Du Preez (unsplash.com, ePTDfUW_UgA)