Lexikon

glu­co­s­ta­ti­sche Theo­rie

(f) Die glu­co­s­ta­ti­sche Theo­rie besagt, dass die Kurz­zeit­re­gu­la­ti­on der Ener­gie­auf­nah­me über den Koh­len­hy­drat­stoff­wech­sel bzw. Glu­co­se erfolgt. Die­se Hypo­the­se wird durch meh­re­re Unter­su­chungs­er­geb­nis­se unter­stützt. Injek­tio­nen von →Insu­lin oder Cor­ti­son erhö­hen die →Nah­rungs­auf­nah­me, da damit der Blut­glu­co­se­ge­halt ernied­rigt wird. Durch Pro­lak­tin-und Glu­co­se­injek­tio­nen wird ein Zustand von Sät­ti­gung her­vor­ge­ru­fen. Eine gerin­ge arte­rio­ve­nö­se Blut­zu­cker­dif­fe­renz kor­re­liert eng mit dem Auf­tre­ten eines Hun­ger­ge­fühls, eine Dif­fe­renz von mehr als 15 mg/dl mit dem Gefühl der Sät­ti­gung. Es wird pos­tu­liert, dass sich im ven­tro­me­dia­len Hypo­tha­la­mus Glu­co­se­re­zep­to­ren befin­den, die auf Ver­än­de­run­gen des Blut­glu­co­se­ge­hal­tes reagie­ren. Es gibt aber auch Hin­wei­se, die die­ser Hypo­the­se wider­spre­chen: i. v. appli­zier­te Glu­co­se redu­ziert nicht die Nah­rungs­auf­nah­me; vie­le Zustän­de mit ver­än­der­ten arte­rio­ve­nö­sen Glu­co­se­dif­fe­ren­zen kor­re­lie­ren nicht mit der Sät­ti­gung, dem Hun­ger oder der Nah­rungs­auf­nah­me.