Lexikon

Magen­band

(n) Neben der ope­ra­ti­ven Reduk­ti­on loka­ler Fett­an­samm­lun­gen (→Lipo­suk­ti­on) setzt man die chir­ur­gi­sche →The­ra­pie der Adi­po­si­tas auch zur Gewichts­re­duk­ti­on durch Ein­grif­fe am Magen-Darm-Trakt ein. Heu­te implan­tie­ren Chir­ur­gen vor­nehm­lich ein anpass­ba­res Magen­band, wel­ches sie lapa­ro­sko­pisch anle­gen. Dabei plat­zie­ren sie ein Sili­kon­band unmit­tel­bar unter­halb des Magen­ein­gangs, das dann durch Ein­schnü­rung einen klei­nen Vor­ma­gen erzeugt.

Dadurch ist die Men­ge der mög­li­chen Nah­rungs­zu­fuhr beschränkt, da die Pas­sa­ge durch das enge Band sehr viel län­ger dau­ert. Außer­dem soll die Deh­nung des Vor­ma­gens eine Sti­mu­la­ti­on des Sät­ti­gungs­zen­trums bewir­ken. Die­se chir­ur­gi­sche Inter­ven­ti­on ist eine Maß­nah­me, die der Behand­lung der extre­men, the­ra­pie­re­frak­tä­ren Adi­po­si­tas (→mor­bi­de Adi­po­si­tas) vor­be­hal­ten ist. Mög­li­che Kom­pli­ka­tio­nen des Ver­fah­rens sind neben den ope­ra­ti­ons­be­ding­ten Risi­ken in einem Abrut­schen des Ban­des sowie loka­len Ent­zün­dun­gen der Magen-und Spei­se­röh­ren­schleim­haut zu sehen. Es kann zu einem voll­stän­di­gen Ver­schluss der erzeug­ten Enge kom­men, der in man­chen Fäl­len eine erneu­te ope­ra­ti­ve Revi­si­on not­wen­dig macht. Zur Vor­beu­gung sol­cher Kom­pli­ka­tio­nen ist eine Umstel­lung der Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten mit meh­re­ren klei­nen, gut gekau­ten Mahl­zei­ten wich­tig.
Sie­he auch →chir­ur­gi­sche Ver­fah­ren.