Lexikon

Gal­len­stei­ne

(mpl) Wesent­li­che Ursa­chen für die Bil­dung von Gal­len­stei­nen sind eine Über­sät­ti­gung der Gal­le mit Cho­le­ste­rin (→Cho­le­ste­rin­stein), Cal­ci­um oder Bili­ru­bin (→Pig­ment­stei­ne), sog. Nuklea­ti­ons­fak­to­ren, ent­zünd­li­che Gal­len­bla­sen­wand­ver­än­de­run­gen und Gal­len­bla­sen­ent­lee­rungs­stö­run­gen. Län­ger­fris­tig feh­len­de intesti­na­le Kon­trak­ti­ons­rei­ze (Fas­ten, par­en­te­r­ale Ernäh­rung) sind von einer Gal­len­bla­senato­nie mit Schlick-und Stein­bil­dung beglei­tet. Auch →Hor­mo­ne (Pro­ges­te­ron, Pro­sta­glan­di­ne) oder ner­va­le Ursa­chen, z. B. bei dia­be­ti­scher Neu­ro­pa­thie, kön­nen zur Stein­bil­dung bei­tra­gen. Es bil­den sich zunächst Mikro­kris­tal­le, die unter geeig­ne­ten Umstän­den zu makro­sko­pi­schen Stei­nen agg­re­gie­ren kön­nen.


Abb. 20 Inzi­denz von Gal­len­stei­nen bei über­ge­wich­ti­gen Per­so­nen in Abhän­gig­keit vom Gewichts­ver­lust (nach Wein­sier et al 1995).