Lexikon

HDL2

(npl) High-Den­si­ty-Lipo­pro­te­ine (→HDL) der Dich­te­klas­se 1,063–1,125 g/ml. HDL 2 ent­ste­hen aus HDL3 durch intra­plas­ma­ti­sche Ein­wir­kung des Enzyms Leci­thin-Cho­le­ste­rin-Acyl­trans­fer­a­se (→LCAT), die das freie Cho­le­ste­rin der HDL3 zu Cho­le­ste­ri­ne­stern umwan­delt, wel­che den Kern der Par­ti­kel auf­fül­len und ihre Dich­te zu der von HDL 2 ernied­ri­gen. HDL 2 ent­hal­ten die Apo­li­po­pro­te­ine AI und AII im Ver­hält­nis 3:1, die Hälf­te des in HDL ent­hal­te­nen Apo CIII und prak­tisch sämt­li­ches Apo E in HDL (HDL1, mit denen HDL2 teil­wei­se über­lap­pen). Auf­grund des Apo‑E Reich­tums inter­agie­ren HDL 2 ver­mut­lich mit Apo-E-bin­den­den Rezep­to­ren der Leber­zel­len, wo sie, wahr­schein­lich unter Mit­wir­kung der hepa­ti­schen Tri­gly­ce­rid­li­pa­se, Phos­pho­li­pi­de und →Tri­gly­ce­ri­de ver­lie­ren, an Dich­te und Grö­ße abneh­men und somit wie­der den Pool der HDL3 auf­fül­len. Die mit der prä­pa­ra­ti­ven Ultra­zen­tri­fu­ge (→Ultra­zen­tri­fu­gie­rung) iso­lier­ten HDL 2 sind bei Frau­en und Aus­dau­er­sport­lern höher als bei Män­nern bzw. untrai­nier­ten Per­so­nen. In eini­gen Stu­di­en waren HDL 2 bei Herz­in­farkt­pa­ti­en­ten nied­ri­ger als bei gesun­den Ver­gleichs­kol­lek­ti­ven, so dass man dar­aus fol­ger­te, dass die Antia­the­ro­ge­ni­tät der HDL vor allem auf HDL 2 und weni­ger auf HDL3 beruht. Die­ses Ergeb­nis bestä­tig­ten jedoch nicht alle Unter­su­cher. Obwohl inzwi­schen auch ein kom­mer­zi­el­ler Prä­zi­pi­ta­ti­ons­test zur Ver­fü­gung steht, der die rou­ti­ne­mä­ßi­ge Mes­sung des HDL2-Cho­le­ste­rins unter Umge­hung der Ultra­zen­tri­fu­ge erlaubt, wer­den HDL 2 im medi­zi­ni­schen All­tag nicht zur Abschät­zung des Athero­skle­ro­se­ri­si­kos her­an­ge­zo­gen.