Lexikon

Man­gel

(m) an essen­zi­el­len Fett­säu­ren Durch den Man­gel an Lin­ol­säu­re (C18:2, →Ome­ga-6-Fett­säu­ren) in der Nah­rung aus­ge­lös­tes Krank­heits­bild, zuerst von Burr und Burr (1929) beschrie­ben. Cha­rak­te­ris­tisch sind Defek­te der Haut und Haut­an­hangs­ge­bil­de (Aus­schlä­ge, strup­pi­ges Haar, brü­chi­ge Nägel), Anämie, Gona­den­dys­funk­ti­on und Infekt­an­fäl­lig­keit. Ein Man­gel an →essen­zi­el­len Fett­säu­ren tritt beim Erwach­se­nen nach mehr­wö­chi­ger par­en­te­r­aler bzw. fett­frei­er Ernäh­rung (sie­he auch →diä­te­ti­sche The­ra­pie und →Anhang Diä­ten) auf. Bei fett­frei ernähr­ten Säug­lin­gen sind kli­nisch fass­ba­re Man­gel­er­schei­nun­gen frü­her erkenn­bar, da in ihrem Fett­ge­we­be kein Lin­ol­säu­re­vor­rat exis­tiert. Die che­mi­schen Zei­chen eines Man­gels an essen­zi­el­len Fett­säu­ren sind neben der star­ken Ver­min­de­rung von Lin­ol­säu­re und Arach­idon­säu­re (C20:4, →Ome­ga-6-Fett­säu­ren) das ver­mehr­te Auf­tre­ten von Pal­mi­tolein­säu­re (C16:1, Ome­ga9-Fett­säu­re) sowie einer patho­lo­gi­schen Fett­säu­re (C20:3, Ome­ga-9-Fett­säu­re), die ver­mehrt aus Ölsäu­re gebil­det wird.