Lexikon

Bal­last­stof­fe

(mpl) Unver­dau­li­che, lös­li­che oder unlös­li­che Nah­rungs­be­stand­tei­le (z. B. Zel­lu­lo­se, Pek­tin, Guar­mehl), wel­che die Darm­pe­ris­tal­tik anre­gen. Eine durch zu viel Fett und nie­der­mo­le­ku­la­re (süße) →Koh­len­hy­dra­te bestimm­te Ernäh­rungs­wei­se ist meist durch eine zu gerin­ge Auf­nah­me von Bal­last­stof­fen gekenn­zeich­net. Die Auf­nah­me von Bal­last­stof­fen (emp­foh­le­ne Men­ge: ca. 30 g/Tag) wirkt sich auf erhöh­te Plas­macho­le­ste­rin­spie­gel güns­tig aus. Die­ser Effekt beruht vor allem auf der Bin­dung von →Gal­len­säu­ren, die so dem ente­ro­he­pa­ti­schen Kreis­lauf ent­zo­gen werden.Die Leber muss die­sen Ver­lust durch eine gestei­ger­te Gal­len­säu­re­syn­the­se aus­glei­chen, wobei sie sich des →LDL-Cho­le­ste­rins bedient, wel­ches sie mit­tels einer gestei­ger­ten LDL-Rezep­to­ren-Akti­vi­tät ver­mehrt dem Plas­ma ent­zieht. Dar­über hin­aus zeich­nen sich bal­last­stoff­rei­che Lebens­mit­tel durch eine gerin­ge Ener­gie­dich­te aus, d. h. ihr Ener­gie­ge­halt je Gramm Lebens­mit­tel ist gering. Durch ihr Quell­ver­mö­gen kön­nen ins­be­son­de­re die lös­li­chen Bal­last­stof­fe das Sät­ti­gungs­ge­fühl stei­gern. Dar­über hin­aus regen Bal­last­stof­fe die Darm­tä­tig­keit an und för­dern die Ent­wick­lung der Darm­flo­ra, wodurch sie einer →Obs­ti­pa­ti­on ent­ge­gen wir­ken. Bal­last­stoff­rei­che Lebens­mit­tel eig­nen sich daher beson­ders für die →Ernäh­rung adi­pö­ser Pati­en­ten.

weni­ge Bal­last­stof­fe vie­le Bal­last­stof­fe
Weiß­brot Voll­korn­brot
Bröt­chen Lein­sa­men­brot
Toast­brot Gra­ham­brot
Kopf­sa­lat Zucker­mais
Toma­ten Erb­sen, Boh­nen, Lin­sen, Rosen­kohl
Gur­ken Brok­ko­li
Teig­wa­ren Kar­tof­feln
polier­ter Reis Natur­reis
Pud­ding Bee­ren­obst
Creme­spei­sen Frücht­e­des­serts
Scho­ko­la­de Back­obst, Müs­li
Bis­kuit, Bai­ser Voll­korn­kek­se
Waf­feln, Kek­se Voll­korn­zwie­back
Kuchen, Tor­ten Früch­te­brot

Tab. 6 Nah­rungs­mit­tel mit hohem und nied­ri­gem Bal­last­stoff­ge­halt (nach Rem­ke, Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­ge­sell­schaft 1998).