Lexikon

brau­nes Fett­ge­we­be

(n) Beson­ders mito­chon­dri­en­rei­ches Fett­ge­we­be, das vor allem bei Neu­ge­bo­re­nen vor­kommt. Der Anteil ist gering und befin­det sich vor allem per­i­re­nal, rudi­men­tär auch abdo­mi­nal, zer­vi­kal, axil­lär und inters­ka­pu­lär. Die Bedeu­tung des brau­nen Fett­ge­we­bes liegt in der →fakul­ta­ti­ven Ther­mo­ge­ne­se in Form von Wär­me­bil­dung zur Auf­recht­erhal­tung der Kör­per­tem­pe­ra­tur der Neu­ge­bo­re­nen durch Ent­kopp­lung der oxi­da­tiv­en Phos­pho­ry­lie­rung. Durch Käl­te­rei­ze oder durch ver­schie­de­ne Hor­mo­ne (Cat­echo­lami­ne, Schild­drü­sen­hor­mo­ne) kommt es zur Expres­si­on des →Ent­kopp­lungs­pro­te­ins (engl.: UCP = uncou­pling pro­te­in). Dadurch wird die Kopp­lung von Elek­tro­nen- und Pro­to­nen­trans­port mit der ATP-Bil­dung auf­ge­ho­ben und die dabei ent­ste­hen­de Ener­gie für die Wär­me­bil­dung ver­wen­det. Das brau­ne Fett­ge­we­be eig­net sich beson­ders für die →Ther­mo­ge­ne­se, da es selbst durch die Oxi­da­ti­on der in ihm gespei­cher­ten Tri­gly­ce­ri­de das benö­tig­te Sub­strat lie­fert.