(npl) Unter allen →Lipoproteinen die größten. Sie haben eine Größe von 100‑1000 nm und im Vergleich zu den anderen Lipoproteinen eine sehr geringe Dichte von < 0,95 g/ml. Aufgrund ihrer Größe führen sie zu einer sichtbaren Trübung des Serums. Chylomikronen zeigen keinerlei elektrophoretische Mobilität und haben eine Flotationsrate von Sf > 400. Funktion der Chylomikronen: Transport der exogen zugeführten Lipide (vor allem →Triglyceride) vom Darm zu allen anderen Geweben, die den Fettsäureabbau als Energielieferant benötigen bzw. die das Fett speichern. Chylomikronen enthalten ca. 84 % Triglyceride und gelten somit als besonders triglyceridreich. Chylomikronen sind sphärische Partikel. Sie bestehen aus einem Kern, in dem sich alle apolaren, besonders hydrophilen Lipide (Triglyceride, Cholesterinester) befinden, und einer Hülle bzw. Oberfläche, die sich aus Phospholipiden, freiem Cholesterin und den →Apolipoproteinen zusammensetzt. Hierbei weisen die hydrophilen Seiten der letztgenannten zur wässrigen Phase und die hydrophoben Seiten zum apolaren Kern. Chylomikronen werden in den Zellen der Darmmukosa nach Aufnahme von Nahrungsfetten gebildet und gelangen über den Ductus thoracicus in das periphere Blut. Ihre Halbwertszeit beträgt nur 5–15 min. Der Abbau der Chylomikronen erfolgt hauptsächlich durch die Enzyme Lipoproteinlipase und die hepatische Triglyceridlipase, welche die in den Chylomikronen vorhandenen Triglyceride hydrolysieren. Zurück bleiben zum einen die Core(„Kern“)-→Remnants, die reich an verestertem Cholesterin und Apolipoprotein E sind, und zum anderen die Surface(„Oberflächen“)-Remnants, die reich an Phospholipiden, freiem Cholesterin und Apolipoproteinen der C‑Reihe sind. Die Core-Remnants werden über Rezeptoren in die Leber aufgenommen, wohingegen die Surface-Remnants in der Blutbahn verbleiben und dort die Dichteklasse der →HDL auffüllen.
Abb. 11 Abbau der Nahrungsfette: Stoffwechselweg der Chylomikronen von ihrer Synthese und Sekretion im Intestinum bis zur Aufnahme der aus ihnen entstehenden Chylomikronen-Remnants in der Leber.