Wir­kung einer Sup­ple­men­tie­rung mit prä­bio­ti­schen Bal­last­stof­fen auf die hepa­ti­sche Gen­ex­pres­si­on und Serum­li­pi­de: eine Dosis-Wir­kungs-Stu­die an JCR:LA-cp-Ratten

Ballaststoffe - Inulin

Prä­bio­ti­sche Bal­last­stof­fe wur­den vor­ge­schla­gen, um die Gewichts­ab­nah­me zu för­dern und den Cho­le­ste­rin­spie­gel im Serum zu sen­ken; die Mecha­nis­men sind jedoch noch nicht voll­stän­dig ver­stan­den. Das Ziel der vor­lie­gen­den Unter­su­chung war es, mög­li­che Mecha­nis­men zu iden­ti­fi­zie­ren, durch die prä­bio­ti­sche Fasern die Serum­li­pi­de ver­bes­sern.

Mage­re und fett­lei­bi­ge JCR:La-cp-Ratten im Alter von 8 Wochen ver­zehr­ten 10 Wochen lang eine von drei Diä­ten, die mit 0, 10 oder 20 % prä­bio­ti­schen Bal­last­stof­fen ergänzt wur­den.

Die Rat­ten wur­den betäubt, und es wur­de eine Nüch­tern­blut­pro­be zur Lipid­ana­ly­se ent­nom­men. Zur Bestim­mung der Gen­ex­pres­si­on für Cho­le­ste­rin- und Fett­säu­re­re­gu­la­ti­ons­ge­ne im Leber­ge­we­be wur­de eine Echt­zeit-PCR durch­ge­führt. Leber- und Zäkal­di­ges­ta-Cho­le­ste­rin und TAG-Gehalt wur­den quan­ti­fi­ziert. Bei­de Dosen von prä­bio­ti­schen Bal­last­stof­fen senk­ten den Serum­cho­le­ste­rin­spie­gel bei den adi­pö­sen hyper­li­pi­dä­mi­schen Rat­ten um 24 % (P < 0,05).

Die­se Ver­än­de­rung war mit einer Erhö­hung von Ver­dau­ungs­be­stand­tei­len im Blind­darm sowie einer Hoch­re­gu­la­ti­on von Genen ver­bun­den, die an der Cho­le­ste­rin­syn­the­se und Gal­len­pro­duk­ti­on betei­ligt sind. Zusätz­lich kam es bei den adi­pö­sen Rat­ten mit 10 % prä­bio­ti­schem Fut­ter (P < 0,05) zu einer Reduk­ti­on der TAG-Akku­mu­la­ti­on in der Leber um 42 % (P < 0,05), jedoch zu kei­ner Ver­än­de­rung der Leber-Fett­säu­re­syn­tha­se (FAS).

Prä­bio­ti­sche Bal­last­stof­fe schei­nen den Cho­le­ste­rin­spie­gel durch erhöh­te Cho­le­ste­rin­aus­schei­dung in Form von Gal­le zu sen­ken und hem­men die TAG-Akku­mu­la­ti­on in der Leber durch einen Mecha­nis­mus, der nicht mit der FAS zusam­men­hängt. Die­se Wir­kun­gen schei­nen auf das adi­pö­se Modell und ins­be­son­de­re auf die 10%ige Dosis beschränkt zu sein. Die vor­lie­gen­de Arbeit ist inso­fern von Bedeu­tung, als sie Ein­bli­cke in die Wir­kungs­me­cha­nis­men prä­bio­ti­scher Fasern auf den Lipid­stoff­wech­sel gibt und die Ent­wick­lung diä­te­ti­scher Behand­lun­gen der Hyper­cho­le­ste­rin­ämie för­dert. (Kurz­fas­sung)

Autoren
• Jill A Par­nell1, Ray­le­ne A Rei­mer.
1Depart­ment of Medi­cal Sci­en­ces, Facul­ty of Medi­ci­ne, Uni­ver­si­ty of Cal­ga­ry, 2500 Uni­ver­si­ty Dri­ve NW, Cal­ga­ry, AB, Cana­da T2N 1N4.
Quel­le
Par­nell JA, Rei­mer RA: Effect of pre­bio­tic fib­re sup­ple­men­ta­ti­on on hepa­tic gene expres­si­on and serum lipids: a dose-respon­­se stu­dy in JCR:LA-cp rats. Br J Nutr. 2010 Jun;103(11):1577–84 (Kurz­fas­sun­gen: DOI | PMID).
Bild­nach­weis
• Ryan Poun­cy (unsplash.com, z7vL_Gk6CJI).
wei­te­re Infos
Auf­ga­ben der Nor­mal­flo­ra
Bal­last­stof­fe
Hyper­cho­le­ste­rin­ämie