Lexikon

Ver­stop­fung

Ver­stop­fung (Obs­ti­pa­ti­on) ist eine chro­ni­sche Stuhl­ver­stop­fung des Darms. Sie gehört zu den Zivi­li­sa­ti­ons­er­kran­kun­gen. Wie äußert sie sich? Die Ver­stop­fung hat ein ver­län­ger­tes Ver­wei­len des Stuhls (Fäzes) im Dick­darm zur Fol­ge. Sie kann mit einer schwie­ri­gen Ent­lee­rung ein­her gehen, oft auch mit ver­här­te­tem Stuhl. Ver­stop­fung kann viel­fäl­ti­ge Ursa­chen haben: ernäh­rungs­be­dingt (bal­last­stoff­ar­me Ernäh­rung), bewe­gungs­be­dingt (zu wenig Bewe­gung im Tages­ver­lauf), funk­tio­nell, z. B. spas­ti­sche Obs­ti­pa­ti­on wie beim Reiz­darm, ver­än­der­te Darm­wand­ver­än­de­run­gen (Tumor, chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen, Diver­ti­ku­li­tis), Erkran­kun­gen des Darm­ka­nals (z.B. Hämor­rhoi­den, Anal­fis­su­ren), endo­krin, orga­ni­sche Ner­ven­stö­run­gen (z.B. Wir­bel­säu­len­ver­let­zun­gen). Auch Arz­nei­mit­tel wie zum Bei­spiel Beru­hi­gungs­mit­tel, Psy­cho­phar­ma­ka, Schmerz­mit­tel, Abführ­mit­tel-Miss­brauch kön­nen eine Ver­stop­fung bewir­ken. Hil­fen: Vie­len Men­schen ist es unan­ge­nehm, sich Hil­fe zu suchen. So wird die Ver­stop­fung häu­fig nicht z. B. wegen eines Scham­ge­fühls beim Arzt­be­such ange­spro­chen. Doch: Eine Abklä­rung ist wich­tig. Die Dia­gno­se: Kör­per­li­che Unter­su­chun­gen mit einer zusätz­li­chen rek­ta­len Unter­su­chung durch einen Arzt/ Ärz­tin. Hin­zu kön­nen noch labor­tech­ni­sche Blut­un­ter­su­chun­gen (basa­les Thy­ro­tro­pin (TSH), Serum­elek­tro­ly­te, Blut­zu­cker) dazu­kom­men. Wei­te­re Maß­nah­men zur Absi­che­rung einer Ver­stop­fung durch einen Arzt/ Ärz­tin kön­nen eine Abdo­men­so­no­gra­phie, Kolo­sko­pie und ande­res sein. The­ra­pie: Nach der Abklä­rung und des Aus­schlie­ßens, ob z. B. Erkran­kun­gen die Ursa­che sind, ste­hen die Besei­ti­gun­gen der Ursa­che im Vor­der­grund. Ernäh­rungs­um­stel­lung auf eine bal­last­stoff­rei­che Ernäh­rung oder Zufuhr von ver­mehr­ten Flüs­sig­kei­ten, mehr Bewe­gung, Ein­nah­me von vor­über­ge­hen­den Abführ­mit­teln, Darm­re­gu­lie­rung durch Inu­lin-Prä­pa­ra­te.