Lexikon

Sibut­ra­min

(n) Sibut­ra­min und sei­ne Meta­boli­ten sind Sero­to­nin-Nor­ad­re­na­lin-Reupt­ake-Inhi­bi­to­ren (SNRI). Sibut­ra­min hemmt die Wie­der­auf­nah­me der bei­den →Neu­ro­trans­mit­terSero­to­nin (→Sero­to­ni­na­go­nist) und →Nor­ad­re­na­lin. Dies führt zu einer Erhö­hung des post­pran­dia­len Sät­ti­gungs­ge­fühls und damit zu Gewichts­ver­lust. Ursprüng­lich als Anti­de­pres­si­vum syn­the­ti­siert, stell­te man fest, dass Sibut­ra­min zu einer Erhö­hung des post­pran­dia­len Sät­ti­gungs­ge­fühls führt und dadurch zu einer ver­min­der­ten Nah­rungs­auf­nah­me. Im Tier­ver­such wur­de bei Gabe von Sibut­ra­min der →Ener­gie­um­satz durch Stei­ge­rung der →Ther­mo­ge­ne­se erhöht und führ­te damit zu Gewichts­ver­lust. Seit 1. Febru­ar 1999 ist es als Medi­ka­ment →Reduc­til (Knoll) zur Behand­lung des krank­haf­ten Über­ge­wichts zuge­las­sen (→medi­ka­men­tö­se The­ra­pie der Adi­po­si­tas, →Appe­tit­züg­ler, →Sät­ti­gungs­ver­stär­ker). Nach Stu­di­en­ergeb­nis­sen führt Reduc­til über einen Zeit­raum von meh­re­ren Mona­ten zu einem Gewichts­ver­lust von 5–10 % des Aus­gangs­ge­wich­tes Abb. 48+49.


Abb. 48 Mitt­le­re Gewichts­ver­än­de­rung unter Sibut­ra­min 10 mg nach 6 Mona­ten (Sibut­ra­min Tri­al of Obe­si­ty and Main­ten­an­ce).


Abb. 49 Lang­zeit­wirk­sam­keit von Sibut­ra­min (1‑Jahresdaten) (Lean 1997).