(n) Synonym: HDL‑C
Serum- oder Plasmakonzentration des in HDL transportierten Cholesterins. Das HDL-Cholesterin wird im Routinelabor mit dem gleichen Testverfahren gemessen wie das Gesamtcholesterin, jedoch nach Abtrennung von →VLDL und →LDL durch Präzipitation mit Polyanionen (in Deutschland mit Phosphorwolframsäure, in den USA mit Heparin) und zweiwertigen Kationen (in Deutschland Mg2+, in den USA Mn2+). Das HDL-Cholesterin ist klinisch bedeutsam, da es ein Maß für die Atheroprotektion mit hoher Aussagekraft darstellt. Dies resultiert vermutlich aus der Fähigkeit von HDL, von peripheren Zellen mit freiem →Cholesterin beladen zu werden und dieses der Leber zur Ausscheidung zuzuführen (reverser Cholesterintransport). Die Assoziation hoher HDL-Cholesterinwerte mit einer niedrigen Atheroskleroseinzidenz könnte auch eine Folge niedriger diurnaler Triglyceridspiegel sein, da triglyceridreiche Lipoproteine (→VLDL, →Remnants) HDL via →Cholesterinester-Transfer-Protein (CETP) an Cholesterin verarmen lassen und selbst mit Cholesterin angereichert werden, wodurch sie atherogen werden; demnach sind bei hohem HDL-Cholesterin die Spiegel atherogener triglyceridreicher Lipoproteine niedrig.