Lexikon

Hyper­to­nie

(f) Dau­ern­de Erhö­hung des →Blut­drucks auf Wer­te von systo­lisch > 140 mm Hg und dia­sto­lisch > 90 mm Hg. WHO-Defi­ni­ti­on s. Tab. 18 . Hoher Blut­druck ist einer der bedeu­tends­ten und häu­figs­ten Risi­ko­fak­to­ren für die →Athero­skle­ro­se und die →KHK. Neben →Dia­be­tes mel­li­tus Typ II und der →Dys­li­po­pro­te­in­ämie gilt die Hyper­to­nie als Leit­erkran­kung der Adi­po­si­tas (→asso­zi­ier­te Erkran­kun­gen, →meta­bo­li­sches Syn­drom). Sie wird mög­li­cher­wei­se durch die bekann­te Stei­ge­rung der Sym­pa­thi­kus­ak­ti­vi­tät, bedingt durch eine →Hyper­in­su­lin­ämie, aus­ge­löst. Die Stei­ge­rung der Sym­pa­thi­kus­ak­ti­vi­tät führt zwangs­läu­fig zu einer Stei­ge­rung des Herz­zeit­vo­lu­mens und lang­fris­tig zu einer Vaso­konstrik­ti­on. Die­se Fak­to­ren in Ver­bin­dung mit einer her­ab­ge­setz­ten NO-Funk­ti­on, d. h. einer ver­zö­ger­ten oder abge­schwäch­ten Ant­wort auf gefäß­er­wei­tern­de Fak­to­ren (z. B. EDRF) und einer lokal erhöh­ten Throm­bo­zy­ten­ag­gre­ga­ti­on, tra­gen zur Hoch­druck­ent­wick­lung bei. Eine sym­pa­thi­kus­ver­mit­tel­te Vaso­konstrik­ti­on führt dann zu einer Abnah­me der Glu­co­se­uti­li­sa­ti­on und damit zu dem in vivo beob­ach­te­ten Phä­no­men der →Insu­lin­re­sis­tenz.

Blut­druck (mmHg) Form
90–94 sog. Grenz­wert­hy­per­to­nie­mil­de
95–104 mit­tel­schwe­re Hyper­to­nie
105–114 schwe­re Hyper­to­nie
˜ 115 Hyper­to­nie

Tab. 18 Hyper­to­nie. WHO-Defi­ni­ti­on (Ein­tei­lung nach der dia­sto­li­schen Höhe des Blut­drucks).