Lexikon

meta­bo­li­sches Syn­drom

(n) Syn­ony­me: Insu­lin­re­sis­tenz­syn­drom, →Syn­drom X, töd­li­ches Quar­tett

Der Begriff meta­bo­li­sches Syn­drom fasst eine Rei­he von Krank­hei­ten zusam­men, die sich häu­fig gemein­sam bei Pati­en­ten mit so genann­ten Zivi­li­sa­ti­ons­krank­hei­ten fin­den. Es gibt kei­ne prä­zi­se Defi­ni­ti­on, die über Ent­ste­hung und kli­ni­sches Erschei­nungs­bild der Erkran­kung Auf­schluss geben wür­de. Es exis­tie­ren zahl­rei­che Syn­ony­me, die unter­schied­li­che Aspek­te der Stö­run­gen des Stoff­wech­sels beschrei­ben und ver­schie­de­ne Schwer­punk­te der Mani­fes­ta­tio­nen des Syn­droms wider­spie­geln. Über die Zuge­hö­rig­keit und Zusam­men­ge­hö­rig­keit der Teil­aspek­te des meta­bo­li­sches Syn­droms besteht eben­so Unei­nig­keit wie auch dar­über, ob es sich um das gleich­zei­ti­ge, zufäl­li­ge Auf­tre­ten meh­re­rer Stö­run­gen oder um ein ein­heit­li­ches Krank­heits­bild han­delt. Der Aus­druck meta­bo­li­sches Syn­drom geht auf eine Ver­öf­fent­li­chung von Hane­feld und Leon­hard 1981 zurück, die dar­un­ter das gemein­sa­me Auf­tre­ten von →Adi­po­si­tas, →Hyper­li­po­pro­te­in­ämie, →Dia­be­tes mel­li­tus Typ II, →Gicht und →Hyper­to­nie ver­stan­den. Dabei wur­den die­se Krank­hei­ten zu einem Syn­drom zusam­men­ge­fasst, das durch bestimm­te Fak­to­ren wie →Über­ernäh­rung, →Bewe­gungs­man­gel, sozio­kul­tu­rel­le Fak­to­ren und gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on beein­flusst wird und mit →Athero­skle­ro­se, →Fett­le­ber und Gal­len­stein­er­kran­kung (→Cho­le­zysto­li­thi­asis) ein­her­geht. Es gibt noch etwa 20 wei­te­re Autoren, die als Väter des meta­bo­li­sches Syn­droms benannt wer­den kön­nen und die alle unter­schied­li­che Aspek­te in den Vor­der­grund ihrer For­schungs­ar­bei­ten stell­ten.


Abb. 33 Stel­lung der abdo­mi­na­len Adi­po­si­tas inner­halb des meta­bo­li­schen Syn­droms (nach Wirt u. Noel­le 1992).