(f) Die Ölsäure (C18:1, Omega-9-Fettsäure) ist Hauptvertreterin der Klasse der →Monoensäuren. Sie kommt in sehr hoher Konzentration im Olivenöl vor (75 % der Olivenöl-Fettsäuren). Weniger gebräuchliche Ölsorten mit relativ hohem Gehalt an Ölsäure sind das Avocado‑, das Haselnuss‑, das Pekannuss- sowie das Erdnussöl. Auch das Sonnenblumen‑, das Sojabohnen-und das Distelöl enthalten relativ viel Ölsäure. In den klassischen Untersuchungen von Keys und Mitarbeitern zum Einfluss der einzelnen Fettsäureklassen auf den →Plasmacholesterinspiegel wurde die Ölsäure als wirkungsneutral angesehen. Neuere Untersuchungen ergaben jedoch, dass die Zufuhr hoher Anteile an Ölsäure im Vergleich zu gesättigten →Fettsäuren einen senkenden Effekt auf die Konzentration von →Gesamtcholesterin und →LDL-Cholesterin hat. Dies erklärt unter anderem, warum Bevölkerungen mit hohem Verbrauch an Olivenöl, wie die Anrainerstaaten des Mittelmeeres, einen relativ niedrigen LDL-Cholesterinwert aufweisen. Die Ölsäure gehört nicht zu den →essenziellen Fettsäuren und kann vom Organismus synthetisiert werden. Bei einem Mangel an essenziellen Fettsäuren wird aus ihr im Organismus die Eicosatriensäure (C20:3, 5, 8, 11 Omega‑9) gebildet, die als Indikator für einen Mangelzustand an essenziellen Fettsäuren des Omega-6-Typs bestimmt werden kann.