(n) Synonyme: polyzystisches Ovar-Syndrom, Stein-Leventhal-Syndrom
Bereits 1935 als Konstellation von →Hirsutismus (70 %), Amenorrhö, Infertilität und großen sklerotischen, zystischen Ovarien beschrieben. In der Folgezeit untersuchte man das PCO-Syndrom näher. Hormonell ist das PCO-Syndrom charakterisiert durch: erhöhte Relation von luteinisierendem Hormon (→LH) zu follikelstimulierendem Hormon (→FSH), Hyperandrogenismus und azyklischer Östrogenproduktion. Zystische Ovarien sind laparoskopisch oder sonographisch zu diagnostizieren. Die genannten Symptome sind nicht obligat, sondern nur fakultativ, was die Diagnose erschweren kann. Zirka 60 % aller Frauen mit PCO-Syndrom sind adipös, überwiegend mit →abdominaler Adipositas. Letzteres mag mit dem Hyperandrogenismus zusammenhängen, der wahrscheinlich auch die relativ hohe →Muskelmasse erklärt. Der →Energieverbrauch ist nicht verändert. Möglicherweise spielt die →Hyperinsulinämie eine Rolle bei der Fettneubildung. Diskutiert werden jedoch auch Veränderungen im ventralen →Hypothalamus. Eine Gewichtsreduktion mit üblichem multifaktoriellem Vorgehen verbessert die menstruale Funktion und die →Insulinresistenz. Dies empfiehlt man auch bei Frauen mit Hirsutismus ohne ein PCO-Syndrom. Sie sind oft abdominal adipös und haben ebenfalls erhöhte Androgenspiegel. Bei Frauen mit Hirsutismus besteht eine positive Korrelation der Androgene mit der →WHR, sie weisen auch häufiger eine →Hypertriglyzeridämie und eine hohe →Hypertonie auf. Durch eine →Gewichtsreduktion von 16 kg zeigten 4 von 6 Frauen wieder ovulatorische Zyklen; zudem war das →Insulin niedriger. Hirsute Frauen und solche mit einem PCO-Syndrom können nach Gewichtsreduktion auch schwanger werden. Auf das LH und das FSH hat die Gewichtsreduktion angeblich keinen Einfluss.