(mpl) Synonyme: →Acetonkörper, Azetonkörper
Die wichtigsten beim Menschen vorkommenden Ketonkörper sind das →Aceton (= Propanon), die →Beta-Hydroxybuttersäure und die →Acetessigsäure (bzw. das →Acetoacetat). Die drei Substanzen sind Endstufen der →Betaoxidation von →Fettsäuren, die im Wesentlichen in der Leber und in der Muskulatur abläuft. Im Hungerzustand, der zu einer Mobilisierung von Fettsäuren aus dem Fettgewebe und zur Verbrennung dieser Fettsäuren in den beiden genannten Organen führt, kommt es daher in der Regel zu einem Anstieg der Ketonkörper im Blut. Es wird Acetessigsäure gebildet, die in das Blut gelangt. Bei peripherem Insulinmangel wird ein Teil der Acetessigsäure zu β‑Hydroxybuttersäure und Aceton umgewandelt. Die Ketonkörper können erst bei höherer Konzentration die Blut-Hirn-Schranke überwinden und dort als Energieträger herangezogen werden. Einfach zu erfassen ist die so genannte Ketose im Urin, da die Ketonkörper im distalen Tubulus der Niere ausgeschieden werden. Hier treten sie bei der tubulären Sekretion in Konkurrenz zu anderen organischen Säureäquivalenten, was bei einer starken →Ketose und einer leichten Nierenfunktionsstörung zur gefürchteten →Ketoazidose führen kann, die besonders charakteristisch für den entgleisten →Diabetes mellitus im Sinne eines Coma diabeticum ist. Bei längerem Hungerzustand kann das Gehirn seinen Energiestoffwechsel teilweise auf Ketonkörper umstellen.