Lexikon

Lipo­dys­tro­phie

(f) Fami­liä­re Erkran­kung, die durch regio­nal begrenz­tes Ein­schmel­zen des Fett­ge­we­bes in ver­schie­de­nen Kör­per­re­gio­nen cha­rak­te­ri­siert ist. Die betrof­fe­nen Area­le fol­gen bis­wei­len der Der­matom-Ein­tei­lung. Meist ist die­se Stö­rung mit einer aus­ge­präg­ten →Hyper­t­ri­gly­ze­ridä­mie und einem →Dia­be­tes mel­li­tus asso­zi­iert. Die Ursa­che ist unge­klärt. Mög­lich ist eine ner­va­le Regu­la­ti­ons­stö­rung der →Adi­po­zy­ten, da gesun­de →Fett­zel­len, die in den betrof­fe­nen Bereich trans­plan­tiert wur­den, dys­tro­phisch wer­den, dys­tro­phi­sche Fett­zel­len aber nach Trans­plan­ta­ti­on in nicht betrof­fe­ne Kör­per­area­le nor­mal →Tri­gly­ce­ri­de spei­chern. Bei den dys­tro­phi­schen Adi­po­zy­ten besteht eine maxi­ma­le Tri­gly­ce­rident­spei­che­rung, die zu sehr hohen Spie­geln an →frei­en Fett­säu­ren führt. Die­se dürf­ten Ursa­che für die meist beglei­ten­de →Insu­lin­re­sis­tenz mit the­ra­pie­re­frak­tä­rem Dia­be­tes mel­li­tus sein. Außer­dem füh­ren die hohen Spie­gel der frei­en Fett­säu­ren zu einer gestei­ger­ten hepa­ti­schen Neu­syn­the­se von tri­gly­ce­rid­rei­chen →VLDL, die als Hyper­t­ri­gly­ze­ridä­mie auf­fal­len. Auch die Lipo­pro­te­in­li­pa­se-Spie­gel sind meist ver­rin­gert. Zur The­ra­pie muss ver­sucht wer­den, die Bil­dung frei­er Fett­säu­ren und die Syn­the­se tri­gly­ce­rid­rei­cher Lipo­pro­te­ine durch diä­te­ti­sche Fett­ver­mei­dung und durch den Ersatz der Nah­rungs­fet­te durch mit­tel­ket­ti­ge Fett­säu­ren (z. B. Mar­ga­ri­ne und Öle der Fa. Ceres, Ham­burg) zu unter­drü­cken. Dar­über hin­aus kön­nen Fibra­te und Nico­tin­säu­re­ana­loga indi­ziert sein.