Lexikon

Psy­cho­the­ra­pie

Seit den 60er Jah­ren bemü­hen sich ärzt­li­che und psy­cho­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­peu­ten um The­ra­pie­an­sät­ze für den Bereich der →Adi­po­si­tas. Sie gehen von der Vor­stel­lung aus, dass Adi­pö­se sich in ihrer Nah­rungs­auf­nah­me im Gegen­satz zu Nor­mal­ge­wich­ti­gen weni­ger kon­trol­lie­ren kön­nen. Die­ser Kon­troll­ver­lust basiert auf see­li­scher Fehl­ent­wick­lung und Pro­ble­men. Die psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Ansät­ze der Adi­po­si­tas legen ihren Schwer­punkt auf die Lösung inne­rer Kon­flik­te oder von Ver­hal­tens­pro­ble­men, wodurch der Pati­ent in die Lage ver­setzt wer­den soll, selbst­be­stim­mend ent­schei­den zu kön­nen, was, wann und wie viel er isst. Da aus ätio­lo­gi­schen Gesichts­punk­ten die Adi­po­si­tas auch durch →Bewe­gungs­man­gel (→Bewe­gungs­the­ra­pie) und Ernäh­rungs­un­wis­sen ver­ur­sacht wird, soll­te die Psy­cho­the­ra­pie nicht allein ste­hen, son­dern eine Säu­le eines inter­dis­zi­pli­nä­ren →Adi­po­si­t­as­pro­gramms sein, wel­ches eine mehr­glei­si­ge Ände­rung des Lebens­stils der Betrof­fe­nen anstrebt. Durch eine Psy­cho­the­ra­pie wird kei­ne →Gewichts­re­duk­ti­on erreicht, son­dern erst durch eine kom­bi­nier­te Ände­rung von Essen, →Ess­ver­hal­ten und der kör­per­li­chen →Akti­vi­tät kann ein Erfolg resul­tie­ren (Pudel & Wes­ten­hö­fer 1991b; Tusch­hoff et al. 1995).
Sie­he auch →Ver­hal­tens­the­ra­pie.