Lexikon

Hyper­li­pa­zi­dä­mie

(f) Erhö­hung der Serum­kon­zen­tra­ti­on der →frei­en Fett­säu­ren, z. B. bei →Dia­be­tes mel­li­tus, exzes­si­ver Adi­po­si­tas und schwe­rer →Hyper­t­ri­gly­ze­ridä­mie. Die Hyper­li­pa­zi­dä­mie ist ein zen­tra­ler Defekt im Rah­men des →meta­bo­li­schen Syn­droms und zwar aus meh­re­ren Grün­den:

  1. Die Hyper­li­pa­zi­dä­mie führt an der Mus­kel­zel­le zur Ver­min­de­rung der Glu­co­se­auf­nah­me und in der Leber zur gestei­ger­ten →Glu­co­neo­ge­ne­se und somit zur Ver­schlech­te­rung der Glu­co­se­to­le­ranz.
  2. Freie Fett­säu­ren wer­den von der Leber zur Pro­duk­ti­on von tri­gly­ce­rid­rei­chen VLDL uti­li­siert und hem­men zudem deren Abbau durch Inhi­bi­ti­on der →Lipo­pro­te­in­li­pa­se. Es ent­steht somit eine sekun­dä­re →Hyper­t­ri­gly­ze­ridä­mie.
  3. Freie Fett­säu­ren stei­gern die Akti­vi­tät des →Cho­le­ste­ri­nes­ter-Trans­fer-Pro­te­ins (CETP), durch das ver­mehrt Cho­le­ste­ri­nes­ter aus →HDL auf →VLDL und →LDL über­tra­gen wer­den. Die­ser Vor­gang senkt das athero­pro­tek­ti­ve →HDL-Cho­le­ste­rin.