Lexikon

The­ra­pie, medi­ka­men­tö­se

Eine medi­ka­men­tö­se The­ra­pie ist nur bei einer Adi­po­si­tas mit einem →BMI ab 30 kg/m2 indi­ziert. Sie ersetzt weder eine →Ernäh­rungs­um­stel­lung noch eine →Bewe­gungs­the­ra­pie und soll­te fol­gen­de Anfor­de­run­gen erfül­len, um ins­be­son­de­re lang­fris­tig erfolg­reich zu sein:

Die Wir­kungs­wei­sen der medi­ka­men­tö­sen The­ra­pie basie­ren grund­sätz­lich auf der Reduk­ti­on der →Ener­gie­auf­nah­me und der Stei­ge­rung der Ener­gie­ver­wer­tung. Hohe Effek­ti­vi­tät wei­sen immer noch die als →Appe­tit­züg­ler aller­dings nur befris­tet ein­setz­ba­ren →Sym­pa­thi­ko­mime­ti­ka (→Ephe­drin, →Phen­ter­min) auf. Bes­se­re und dau­er­haf­te­re Ergeb­nis­se wer­den jedoch mit den neu­en →Sät­ti­gungs­ver­stär­kern (→Sero­to­nin­ant­ago­nis­ten, →Sibut­ra­min) erzielt. Eine medi­ka­men­tö­se Beein­flus­sung der Magen­ent­lee­rung (→Cho­le­zys­to­ki­nin) und der Fett­bil­dung (→Lipo­ge­ne­se) sind bis­her wenig über­zeu­gend. Bei der Hem­mung der intesti­na­len →Diges­ti­on bzw. →Absorp­ti­on der Haupt­nähr­stof­fe →Fett (→Orli­stat), Koh­len­hy­dra­te (→Acar­bo­se) und Pro­te­ine (→Pro­te­in­asein­hi­bi­to­ren) kommt ins­be­son­de­re der Fett­ab­sorp­ti­ons­hem­mung eine gro­ße Bedeu­tung zu. Über die Sti­mu­la­to­ren des →Ener­gie­ver­brauchs wird seit eini­ger Zeit inten­siv geforscht; die Sub­stan­zen (→Schild­drü­sen­hor­mo­ne, →Cof­fe­in, →Nico­tin und β3-Ago­nis­ten) befin­den sich noch in kli­ni­scher For­schung.